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Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Förderaufruf „Anwendungsbezogene Forschungsvorhaben zur psychischen Gesundheit von Studierenden“
Das Thema psychische Gesundheit junger Menschen hat nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie an Brisanz gewonnen. Umfragen zeigen, dass Einsamkeit weitverbreitet ist, Studierende vielfach psychische Beeinträchtigungen angeben und der Anteil suizidgefährdeter Personen unter jungen Menschen besonders hoch ist. Zwar gibt es bereits einige wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema, es bleiben jedoch große Forschungslücken, die im Rahmen dieses Förderaufrufs adressiert werden sollen. Förderziel ist, das Wissen zur psychischen Gesundheit von Studierenden weiter zu verbessern, um evidenzbasiertes Handeln von Beratungseinheiten für Studierende, Hochschulen, Politik und weiteren Akteuren zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Maßnahme werden Einzel- und Verbundprojekte gefördert. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind Projektskizzen bis zum 21. Februar 2025 in elektronischer Form an den Projektträger einzureichen. In der zweiten Verfahrensstufe werden die Verfasser der positiv bewerteten und ausgewählten Projektskizzen aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Gesunde Städte-Netzwerk: Aufruf zur Verlängerung des Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst
Das Gesunde Städte-Netzwerk möchte auf die Relevanz nachhaltiger Strukturen im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention auf kommunaler Ebene aufmerksam machen. Es plädiert für einen Pakt 2.0 für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) für die Jahre nach 2026, der die Finanzierung erst einmal sicherstellt. Nur durch die Schaffung dauerhafter gesundheitsförderlicher Strukturen für alle Altersphasen und die verschiedenen Lebenswelten können soziale Teilhabe und gesundheitliche Chancengleichheit aller gefördert und gewährleistet werden. Hierzu müssen finanzielle Mittel und entfristete Stellen auf Seiten des Öffentlichen ÖGD geschaffen werden. Erforderliche Ressourcen sollten durch Bund und Länder zur Verfügung gestellt werden.
Wie gesund oder krank jemand ist, hängt in Deutschland stark vom sozialen und sozioökonomischen Umfeld ab. Oder anders formuliert: Armut macht krank. Obwohl dieser Zusammenhang bekannt ist, wird die soziale Dimension von Gesundheit und Krankheit auch heute noch zu häufig ignoriert. Dass es auch anders geht, zeigt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in ihrem aktuellen Positionspapier zur sozialen Gesundheit, in dem aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zusammengefasst und Vorschläge gemacht werden, wie die soziale Gesundheit gestärkt werden kann. Die acht wichtigsten Positionen der DEGAM sind: 1) Mehr Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen soziökonomischer Situation und Gesundheit entwickeln; 2) Fehlverteilung zwischen Arm und Reich mindern: Je höher die Krankheits- und Problemlast, desto besser verfügbar muss die medizinische Versorgung sein; 3) Hilfe für diejenigen schaffen, die helfen: Rahmenbedingungen für die hausärztliche Praxis verbessern; 4) Kontakte bahnen, niedrigschwellige Zugänge schaffen und Kooperation zwischen hausärztlicher Praxis und sozialer
Beratung ausbauen; 5) Gesundheitswesen und Gesellschaft sind gleichermaßen gefordert: Politik, Ärztinnen- und Ärzteschaft, Selbstverwaltung, Sozialverbände, Nachbarschaften, Vereine, Kommunen; 6) Politisches Handeln ist gefragt – vorhandene Ressourcen
effizienter und gerechter verteilen; 7) Die hausärztliche Praxis als niedrigschwellige Anlaufstelle verstehen und weiterentwickeln, wo alle Fäden für die weitere Behandlung koordiniert zusammenlaufen; 8) Deutschland ist aufgefordert im Bereich Public Health aufzuholen, um alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Das Positionspapier finden Sie hier.
Aktualisierte Stellungnahme der DGPH zum Gesetzentwurf der Bundesregierung für ein Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit
Die DGPH hat für eine Anhörung im Gesundheitsausschuss eine aktualisierte Stellungnahme zur Frage der Errichtung des neues Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit erstellt, die in die Diskussionen im Gesundheitsausschuss am 16.10. Eingang fand. Darin wird insbesondere die fehlende Health in all Policies Ausrichtung und die vorgesehene Abspaltung der Abt. 2 des RKI sowie die damit verbundene Trennung der Verantwortlichkeiten für infektiöse und nicht-infektiöse Erkrankungen kritisiert. Ein Verweis auf die Stellungnahme findet sich auch auf der entsprechenden Webseite des Bundestages. Mittlerweile haben die kritischen Stellungnahmen dazu beigetragen, dass der Institutsname nunmehr „Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit“ sein wird. Das Health in all Policies Konzept soll zudem sichtbarer verankert werden. An der Grundkonzeption wird jedoch festgehalten.
VI. Symposium des Zukunftsforums Public Health zu "Public Health in Zeiten multipler Umbrüche": Anmeldung geöffnet
Das VI. Symposium des Zukunftsforums Public Health mit dem Arbeitstitel "Public Health in Zeiten multipler Umbrüche" findet, in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention, am 12. und 13. Dezember 2024 im Umweltforum in Berlin statt. Vor dem Hintergrund kumulierender Krisen und Umbrüche, darunter die Finanz- und Wirtschaftskrise, die sogenannte „Migrationskrise“, die COVID-19-Pandemie, Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg auf die Ukraine, Terrorismus, Rekord-Inflation, die globale Klimakrise mit ihren fundamentalen Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen sowie vielfältige weitere Konfliktherde und gesellschaftliche Transformationen, soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie das Public-Health-System dazu beitragen kann, die gesundheitlichen Folgen zu bewältigen, ihnen präventiv sowie in der Versorgung kommunikativ zu begegnen. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Bewertung aktueller Umbrüche im Public-Health-System und des Potentials aktueller Transformationen in der Public-Health-Landschaft. Registrierung samt Anmeldeformular und Informationen zum Programm sind nun auf der Website des Zukunftsforums verfügbar.
Zukunftsforum Public Health: Neues Kurzformat "Spotlight" und Auftritt auf LinkedIn
Auf der Website des Zukunftsforum Public Health (ZfPH) gibt es nun das Kurzformat "ZfPH Spotlight" in Form prägnanter Mitteilungen zu aktuellen Themen aus / zu Public Health – verfasst aus dem ZfPH. Bisher sind insgesamt vier Spotlight-Ausgaben zu Herzgesundheit, Plänen des BMG zur Stärkung der öffentlichen Gesundheit sowie zur Suizidprävention online. Darüber hinaus ist das Zukunftsforum nun auch auf LinkedIn vertreten: https://www.linkedin.com/in/zukunftsforum-public-health-7b535331b/
Newsletter des Zukunftsforums Public Health
Mit seinem Newsletter informiert das Zukunftsforum Public Health - ein Zusammenschluss von Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis, die sich für die Öffentliche Gesundheit einsetzen - regelmäßig über seine Aktivitäten, wie z.B. über das jährliche Symposium, Publikationen oder Stellungnahmen. Der Newsletter kann auf der Website des Zukunftsforums abonniert werden.
Publikation „Gutes wissenschaftliches Präsentieren: Inhalt, Checkliste, Tipps und Tricks“ erschienen
Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die Erstellung einer Präsentation und das Halten eines Vortrages sehr wichtig, beispielsweise in der Gruppe, bei einem wissenschaftlichen Kongress oder einer Tagung. Ziel einer wissenschaftlichen Präsentation ist es, mit dem Publikum in einen Diskurs und fachlichen Austausch zu kommen. Dies gelingt insbesondere dann, wenn die Präsentation eine hohe Qualität hat. Die Publikation „Gutes wissenschaftliches Präsentieren: Inhalt, Checkliste, Tipps und Tricks“, die auf Anregung und im Austausch mit den Mitgliedern der AG Methoden in der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften e. V. (DGRW, https://www.dgrw-online.de) entstanden ist, hat deshalb das Ziel, das Halten wissenschaftlicher Vorträge zu unterstützten und die Qualität von Präsentationen im medizinisch-wissenschaftlichen Umfeld zu steigern. Die aus den drei Teilen (1) Kriterien einer guten wissenschaftlichen Präsentation, (2) Bewertung einer wissenschaftlichen Präsentation anhand einer Checkliste und (3) Tipps und Tricks für das Erstellen und Halten einer wissenschaftlichen Präsentation bestehende Publikation kann hier kostenlos gedownloaded werden: https://doi.org/10.5281/zenodo.12645811
Feedback bezüglich der Eignung der Publikation für den Einsatz in der Lehre ist von Seiten der AutorInnen und Autoren ausdrücklich erwünscht.
Neue Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Fast ein Drittel aller Menschen weltweit ist nicht ausreichend körperlich aktiv
Aktuelle Daten zeigen, dass fast ein Dritten der über 18-Jährigen weltweit (ca. 1,8 Milliarden Menschen) im Jahr 2022 das von der WHO empfohlene Mindestmaß an körperlicher Aktivität nicht erreicht. Besonders hoch ist der Anteil nicht ausreichend körperlich aktiver Menschen in den einkommensstarken Ländern der Asien-Pazifik-Region und Südasien mit 48% bzw. 45%. In den westlichen Ländern liegt der Wert bei 28%. Mit einem Wert von 12% schneidet Deutschland im globalen Vergleich und in der Gruppe der einkommensstarken westlichen Länder sehr gut ab. Besorgniserregend sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und dem Alter. So sind weltweit Frauen und Menschen über 60 Jahre häufiger nicht ausreichend körperlich aktiv als Männer bzw. Menschen unter 60 Jahre.
Die EUPHA hat aus aktuellem Anlass ein Statement zum Wählen als eine Säule von Public Health entwickelt.
Gesundheit und Demokratie sind untrennbar miteinander verbunden: Die Demokratie gedeiht, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv am Wahlprozess beteiligen und ihren Willen und ihre Wünsche durch ihre Stimme zum Ausdruck bringen. Ihre kollektive Stimme entscheidet darüber, wer mit dem Schutz der Gesundheit und des Wohlbefindens aller Menschen betraut wird, und sendet ein Signal darüber, welche politischen Maßnahmen ergriffen werden sollten. Auf diese Weise kann der Einzelne die Gesetze mitgestalten, die verabschiedet werden, und die Regierungen für ihr Handeln zur Verantwortung ziehen. Aus diesen Gründen sind das Wahlrecht und die Beteiligung der Öffentlichkeit „das Herzstück einer demokratischen Regierung“. Doch nicht jeder, der wählen kann, tut dies auch. Wenn das Wahlrecht das entscheidende Bindeglied zwischen Gesundheit und Politik ist, dann wird diese Verbindung ohne aktive Teilnahme am Wahlprozess unterbrochen. Es ist unerlässlich, dass wir durch unsere Stimmabgabe diese entscheidende Verbindung aufrechterhalten und stärken.
WHO/Europa: Neuer Bericht verdeutlicht Zusammenhang zwischen COVID-19 und Zunahme von Adipositas bei Kindern
In dem Bericht werden Forschungsergebnisse vorge-stellt, die zeigen, dass die COVID-19 Pandemie zu mehr Bildschirmzeit und weniger Bewegung geführt hat, was sich in einer Zunahme der Prävalenz der Adi-positas unter Kindern in der Altersgruppe von sieben bis neun Jahren widerspiegelt. Die Daten resultieren aus einer Studie, die von WHO/Europa zusammen mit dem WHO-Kooperationszentrum für Ernährung und Adipositas im Kindesalter zwischen 2021 bis 2023 in insgesamt 17 von 53 Ländern der Europäischen Regi-on durchgeführt wurde (> 50 000 teilnehmende Kinder). Die wesentlichen Ergebnisse der Studie waren, dass während der Pandemie:
- 36 % der Kinder unter der Woche und 34 % am Wochenende mehr Zeit vor dem Fernseher, mit Online-Spielen oder mit sozialen Medien verbrachten;
- 28 % der Kinder an Wochentagen und 23 % an Wochenenden weniger Zeit im Freien verbrachten;
- Familien eigenen Angaben zufolge mehr zuhause zubereitete Mahlzeiten verzehrten (30 %), häufiger als Familie am Tisch saßen (29 %), mehr Großeinkäufe tätigten (28 %) und häufiger Mahlzeiten mit Kindern zubereiteten (26 %);
- 42 % der Kinder ihre Zufriedenheit und ihr Wohlbefinden niedriger einstuften; sowie
- ein Fünftel der Kinder sich häufiger niedergeschlagen und ein Viertel sich häufiger einsam fühlte.
Ausschreibung des Zi-Wissenschaftspreises „Regionalisierte Versorgungsforschung“ 2024
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat auch in diesem Jahr den mit 7.500 € dotierten Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungsforschung“ ausgeschrieben. Mit dem Wissenschaftspreis werden überdurchschnittlich gute Arbeiten auf dem Gebiet der Versorgungsforschung ausgezeichnet, die sich der Untersuchung regionaler Unterschiede in der Gesundheitsversorgung widmen. Die Einreichungsfrist endet am 25. August 2024.
Weitere Informationen finden Sie unter https://www.zi.de/service/ausschreibungen/wissenschaftspreis
Health is a political choice! - Sechste European Public Health Week vom 13. bis 17.05.2024
Die European Public Health Association (EUPHA) lädt dazu ein, gemeinsam mit ihr die sechste European Public Health Week (EUPHW) zu feiern. Die EUPHW zielt darauf ab, Bewusstsein für die öffentliche Gesundheit zu schaffen und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren des öffentlichen Gesundheitswesens in Europa zu fördern. Die fünf Themen der diesjährigen European Public Health Week sind:
- Montag, 13.05.: Health is a political choice: Starting the discussion
- Dienstag, 14.05.: Mental health: People at the centre
- Mittwoch, 15.05.: Planetary health: A glocal approach
- Donnerstag, 16.05.: Health through the life course: Breaking down silos
- Freitag, 17.05.: Next generation: Public health of today and tomorrow
Einladung zur Teilnahme am zweiten User-Survey von NFDI4health
NFDI4health – die Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten – in ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt und Teil der nationalen Initiative zum Aufbau und der Förderung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). NFDI4health umfasst die Ziele einer effizienten Nachnutzung von Gesundheitsforschung im Sinne der FAIR-Prinzipien (findable, accessible, interoperable, reusable), verbunden mit einer Vernetzung verschiedener Akteur*innen von Hochschulen, Institutionen und Forschenden mit relevanten Stakeholdern der Gesundheitslandschaft. Im Rahmen der fortlaufenden Verbesserung und Anpassung der Dienstleistungen an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer lädt das NFDI4health-Konsortium herzlich zur Teilnahme am zweiten User-Survey ein. Ziel des User-Surveys ist es, die Perspektive und Anforderungen der Forschenden-Community zu erfassen und die Dienstleistungen von NFDI4health entsprechend auszurichten. Das zweite User-Survey greift dabei auf Fragestellungen der Ersterhebung aus dem Jahr 2021 zurück und soll somit auch evaluieren, ob abweichenden Ergebnisse zum Status quo bestehen. Über den folgenden Link gelangen Sie bis zum 7. April 2024 zur Umfrage:
https://survey.uni-koeln.de/index.php/996871?lang=de
Ergebnisse des ersten User-Survey können über folgenden Link eingesehen werden https://repository.publisso.de/resource/frl:6461947/data.
Gemeinsame Jahrestagung von GMDS, DGSMP, DGEPI, DGMS und DGPH: Einreichung von Abstracts noch bis 30.04.2024 möglich
Unter dem Motto "Gesundheit – gemeinsam denken, forschen, handeln" finden sich vom 08. bis 13.09.2024 in Dresden erstmalig die in den Bereichen Biomedizinische Informatik, Biometrie, Epidemiologie, Sozialmedizin, Prävention, Medizinische Soziologie und Public Health führenden Fachgesellschaften aus Deutschland zusammen: GMDS, DGSMP, DGEpi, DGMS und DGPH.Den Anfang bildet der Tagungsteil der GMDS vom 08. bis 11.09.2024. Darauf folgt vom 11. bis 13.09.2024 der Tagungsteil der DGSMP, DGEpi, DGMS und DGPH.Die Einreichung von wissenschaftlichen Beiträgen für das Programm ist noch bis einschließlich den 30.04.2024 über die Kongresshomepage möglich.
Buchankündigung: Loneliness and Social Isolation in Old Age | Correlates and Implications
Menschen sind soziale Wesen. Das war schon immer so. Gleichwohl sind Einsamkeit und soziale Isolation durch die COVID-Pandemie in den Blickpunkt der Forschung und Öffentlichkeit gerückt. In vielen Ländern werden auch politisch zunehmend Maßnahmen ergriffen – denkt man hierzulande an die Strategie gegen Einsamkeit des BMFSFJ oder an das Ministerium für Einsamkeit in Großbritannien.
Einsamkeit und soziale Isolation werden oft in einem Atemzug genannt. Trotzdem gibt es einen feinen Unterschied: Einsamkeit ist eine subjektive Einschätzung, die die Diskrepanz zwischen dem gewünschten und aktuellen „in Gesellschaft sein“ widerspiegelt. Soziale Isolation ist mehr ein objektives Maß hinsichtlich der Anzahl von Kontakten und Vertrauten. Einsamkeit und soziale Isolation machen körperlich und psychisch krank. Sie werden oft als das „neue Rauchen“ bezeichnet. Daher ist ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge von Einsamkeit und sozialer Isolation dringend erforderlich. Das von André Hajek, Steffi G. Riedel-Heller und Hans-Helmut König herausgegebene Buch gibt einen sehr umfassenden Überblick über bedeutsame Korrelate von Einsamkeit und sozialer Isolation im Alter. Die einzelnen Kapitel konzentrieren sich auf empirische Beiträge sowie Zusammenfassungen internationaler Forschung.
Einführend werden zunächst die zentralen Konzepte Einsamkeit und soziale Isolation vorgestellt. Im zweiten Teil werden die Herausforderungen des Alters eingeordnet. Der dritte Abschnitt widmet sich sozioökonomischen Korrelaten von Einsamkeit und Isolation; im vierten Teil werden lebensstilbezogene (wie zum Beispiel die Nutzung sozialer Medien) und im fünften gesundheitsbezogene Korrelate diskutiert. Die Beiträge des sechsten Abschnitts erörtern politische Handlungsempfehlungen. Das letzte Kapitel soll schließlich weitere Forschung inspirieren, indem die Datenverfügbarkeit von Einsamkeit und sozialer Isolation basierend auf großen bevölkerungsrepräsentativen Kohortenstudien skizziert wird. Für die einzelnen Beiträge konnten äußerst renommierte Forscherinnen und Forscher wie zum Beispiel Maike Luhmann, Louise Hawkley, Thomas K.M Cudjoe oder Jenny de Jong Gierveld gewonnen werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stammen aus nahezu allen Teilen der Welt und gehören ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen wie zum Bespiel der Medizin, der Epidemiologie, der Soziologie, der Ökonomie, der Gerontologie oder auch der Psychologie an.
Das englischsprachige Buch wendet sich vor allem an Forscherinnen und Forscher an den Universitäten und Hochschulen, an Menschen in Gesundheitsberufen und die breite interessierte Fachöffentlichkeit und könnte sich schnell als Standardwerk für Einsamkeit und soziale Isolation etablieren.
Durch Förderung des Konsortiums der sächsischen Hochschulbibliotheken ist das Buch sogar Open Access verfügbar. So lassen sich einzelne Kapitel aber auch das gesamte Buch kostenfrei herunterladen
Zugangslink: Loneliness and Social Isolation in Old Age | Correlates and Implications (taylorfrancis.com)
Stellungnahme des Zukunftsforums Public Health (ZfPH) gemeinsam mit BVPG, DEGAM, DGAUM, DGMS, DGÖGB, DGPH, DGSMP, DGSPJ, DNVF, GesBB, GSN, LVF & AKS Nds HB, LVG Sachsen-Anhalt, GHUP, KLUG, NÖG, vdää: "Bundesinstitut für „Prävention und Aufklärung in der Medizin“: Verpasste Chance für Public Health in Deutschland!"
Im Oktober hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach ein Konzept für ein Bundesinstitut für "Prävention und Aufklärung in der Medizin" angekündigt. Das Zukunftsforum Public Health (ZfPH) hat hierzu zusammen mit weiteren Organisationen, darunter die DGPH, eine Stellungnahme mit dem Titel „Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin: Verpasste Chance für Public Health in Deutschland!” verfasst. Demnach weisen die vom Bundesgesundheitsminister vorgestellten Eckpunkte für das neue Institut aus fachlicher Sicht zahlreiche gravierende Designfehler auf, die die Wirksamkeit der neuen Struktur limitieren werden. Abgesehen von der fragwürdigen Fokussierung auf Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz hegen die unterzeichnenden Organisationen erhebliche Zweifel, ob die angekündigten Reformen zur Stärkung von Public Health durch die geplante Neuorganisation tatsächlich erreicht werden können. Als zentrale Designfehler werden genannt: 1) Fehlender Health in All Policies-Ansatz, 2) Zu enger Fokus auf drei Krankheitsgruppen sowie 3) Dysfunktionale Versäulung durch die institutionelle Trennung von Infektionskrankheiten und nicht-übertragbaren Krankheiten.
Neues Netzwerk: "Pharmazie und Public Health" gegründet
Zusammen mit dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden Deutschlands (BPhD) hat der VdPP einen Aufruf gestartet: Wir bauen ein neues Netzwerk aus, das Pharmazie und Public Health zusammenbringen und stärker vernetzen soll.
Interessierte können sich auch direkt informieren unter: Link
4. Bericht des Beirates Pakt ÖGD „Multiprofessionalität ausbauen und fördern – für einen zukunftsfähigen ÖGD“ veröffentlicht
Mit „Multiprofessionalität ausbauen und fördern – für einen zukunftsfähigen ÖGD“ hat der Beirat Pakt ÖGD - unter Beteiligung von Vertreter*innen der DGPH - Ende Mai seinen vierten Bericht vorgelegt. Aufgrund des Fachkräftemangels im ÖGD und um einem umfassenden Gesundheitsverständnis gerecht zu werden, muss der ÖGD aus Sicht des Beirates Pakt ÖGD noch konsequenter multiprofessionell in seinen verschiedenen Themenbereichen ausgerichtet werden. Zusätzlich muss er über den Gesundheitsbereich hinaus mit anderen Sektoren zusammenarbeiten. Ausgehend von einer Analyse der aktuellen und in den letzten Jahren hinzugekommenen Aufgaben des ÖGD hat der Beirat Pakt ÖGD untersucht, wie der ÖGD personell zukunftsfähig aufgestellt werden kann und regt an, dass:
- der ÖGD sich für weitere Berufsgruppen auf Basis von Kompetenzprofilen öffnen sollte, um den gesundheitlichen Herausforderungen, dem erweiterten Aufgabenspektrum und der Problematik der Personalgewinnung gerecht zu werden.
- Tätigkeiten einer Berufsgruppe von einer anderen Profession erfüllt werden können.
- eine Strategie zur Nachwuchsgewinnung inkl. ÖGD-spezifischer Kompetenzvermittlung in Ausbildung und Studium entwickelt wird.
- die ÖGD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sich permanent und zielgerichtet fort- und weiterbilden sollten – auch über ihre Kernqualifikation hinaus.
- der ÖGD im Sinne eines „Employer Branding“ als attraktiver Arbeitgeber für multi-professionelles Arbeiten nach innen wie nach außen dargestellt wird.
Neues Online-Portal für Gesundheitsfachpersonen vom Runden Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt
Der Runde Tisch Berlin zur Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt (RTB) ist am 2. Mai 2023 mit einem neuen Webauftritt online gegangen. Unter www.RTB-Gesundheit.de finden Fachkräfte aus den unterschiedlichen gesundheitlichen Fachbereichen Informationen und Handlungsempfehlungen für den richtigen Umgang mit Patientinnen und Patienten, die von Gewalt betroffen sind.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Bekanntmachung - Richtlinie zur Förderung von Forschungsverbünden zu großen ungelösten Fragen der Krebsforschung – Nationale Dekade gegen Krebs –
Ziel der Fördermaßnahme ist es, ein besseres Verständnis der Entstehung und Ausbreitung von Krebserkankungen zu erhalten und diese Erkenntnisse für die Prävention, Früherkennung und Behandlung von Krebserkrankungen zu nutzen. Damit soll dazu beigetragen werden, dass Krebserkrankungen erst gar nicht entstehen oder sie frühzeitig entdeckt und zielgerichtet behandelt werden. Die in den Projekten generierten Daten sollen nachhaltig genutzt und anderen Forschenden zur Verfügung gestellt werden. Innovative Forschungsansätze bilden die Grundlage, um Belastungen, Morbidität und Mortalität erkennbar zu senken. Die personalisierte Onkologie soll durch die Ergebnisse der Forschungsverbünde wesentliche Impulse erhalten. Es sollen neuartige Methoden zur Untersuchung physiologischer und pathologischer Prozesse entwickelt werden. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens 30. Juni 2023 zunächst Projektskizzen in elektronischer Form vorzulegen. In der zweiten Verfahrensstufe werden die Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Bekanntmachung - Richtlinie zur Förderung von multinationaler und translationaler Forschung im Rahmen des ERA-NET NEURON zu Mechanismen der Resilienz und Vulnerabilität gegenüber umweltbedingten Stressoren im Bereich der psychischen Gesundheit
Ziel der Fördermaßnahme ist es, das Verständnis der neurobiologischen Mechanismen zu verbessern, die an der Entwicklung von Resilienz oder Vulnerabilität gegenüber widrigen Umwelteinflüssen im Bereich der psychischen Gesundheit beteiligt sind. Auf dieser Basis kann das Behandlungsrepertoire erfolgversprechender therapeutischer Ansätze bei psychischen Erkrankungen erweitert, die Diagnosemöglichkeiten präzisiert und vor allem die Prävention verbessert werden. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit im Verbund zu einer besseren internationalen und interdisziplinären Vernetzung der deutschen Forschungsgruppen führen. Das Förderverfahren ist dreistufig angelegt. Zuerst wird ein zweistufiges internationales Begutachtungsverfahren durchgeführt. Die deutschen Projektpartner der ausgewählten transnationalen Verbünde werden dann in einer dritten Stufe zum Einreichen förmlicher Förderanträge aufgefordert.
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA): Förderbekanntmachungen für neue Versorgungsformen veröffentlicht
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat im Bereich der neuen Versorgungsformen jeweils eine neue themenspezifische und eine themenoffene Förderbekanntmachung veröffentlicht. Bis zum 16. Mai 2023 können sich Interessierte mit einer Ideenskizze, in der die wesentlichen Inhalte der geplanten neuen Versorgungsform vorgestellt werden, bewerben. Voraussichtlich im 4. Quartal 2023 wird entschieden, welche Ideenskizzen zur Ausarbeitung eines Vollantrags ausgewählt werden.
Fachbereich Global Health organisiert das Webinar „Linking public and global health - Introduction to the work of the World Federation of Public Health Associations (WFPHA) and the German Alliance for Global Health Research (GLOHRA)“
Am 25.04.2023 von 19-20 Uhr organisiert der Fachbereich Global Health das Webinar „Linking public and global health - Introduction to the work of the World Federation of Public Health Associations (WFPHA) and the German Alliance for Global Health Research (GLOHRA)“, bei dem die Arbeit der beiden Organisationen vorgestellt werden und in einer interaktiven Diskussion im Anschluss Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Global und Public Health, sowie konkrete Möglichkeiten zu Mitarbeit diskutiert werden. Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden, mehr Informationen dazu finden sich hier: Link
9. Sitzung des wissenschaftliches Beirats Pakt für den ÖGD
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nahm während der 9. Sitzung des wissenschaftliches Beirats Pakt für den ÖGD, bei dem auch die DGPH vertreten ist, die Beiratsberichte entgegen und dankte den Mitgliedern für ihr Engagement und ihre Empfehlungen. Auf den 3. Bericht „Wissenschaft und Forschung im und für einen zukunftsfähigen ÖGD“ folgt in den kommenden Wochen ein weiterer Bericht zu Multiprofessionalität. Weitere Informationen finden sich unter:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus” veröffentlicht
Zur Stärkung der Diabetesprävention in Deutschland hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Expertinnen und Experten diabetesspezifischer Verbände, Organisationen und Institutionen eine nationale Strategie zur Aufklärung und Kommunikation zu Diabetes mellitus entwickelt. Im Fokus stehen dabei die drei Handlungsfelder „Diabetes vermeiden“, „Diabetes früh erkennen“ und „Diabetes gut behandeln“. Ziel ist es nun, gemeinsam in einem neu aufzubauenden Kooperationsnetzwerk für diese drei Handlungsfelder prioritäre konkrete Ziele zu formulieren und darauf aufbauend qualitätsgesicherte Maßnahmen zu planen, zu bündeln und umzusetzen. Weitere Informationen zur Strategie unter https://www.diabetesnetz.info/strategie/ oder https://doi.org/10.17623/32671.3
Pre-Announcement "Increasing health equity through promoting healthy diets and physical activity (HealthEquity)"
Am 14. Dezember 2022 wurde das Pre-Announcement zu einer weiteren Fördermaßnahme der Partnerschaft „ERA4Health“ veröffentlicht. Der Titel der Fördermaßnahme lautet: “Increasing health equity through promoting healthy diets and physical activity (HealthEquity)”. Der “Call for proposals” wird voraussichtlich am 13. Januar 2023 publiziert, zeitnah wird dann auch die deutsche Bekanntmachung im Bundesanzeiger und unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de veröffentlicht. Interessierte sind eingeladen, am 26.01.2023 an einer Online-Informationsveranstaltung, bei der die Ausschreibungsunterlagen und Richtlinien für die Bewerbung vorgestellt werden, teilzunehmen. Registrierung ist bis Mittwoch, 18. Januar 2023 DS unter folgendem Link möglich: https://terminplaner6.dfn.de/en/b/6bedf7545dc9795972f571a019114f8c-71848
https://era4health.eu/pre-announcement-of-the-healthequity-call/
Positionspapier zur Aufnahme der Sprachmittlung in den Leistungskatalog der GKV bzw. in das SGB V veröffentlicht
Die Initiator*innen und Unterstützer:innen des Positionspapiers vertreten die Ansicht, dass der fehlende rechtliche Anspruch auf Sprachmittlung in der Gesundheitsversorgung und die aktuelle Rechtslage zur Kostenübernahme von Sprachmittlung bestehende
strukturelle Benachteiligungen von Menschen mit nicht ausreichenden Deutschkenntnissen im Gesundheitswesen verfestigen und somit unter dem Gesichtspunkt des strukturellen Rassismus zu betrachten sind. Sie schlagen insgesamt 11 zentrale Schritte zum Abbau von strukturellem Rassismus und Diskriminierung vor. Das Positionspapier ist sowohl in einer Kurzversion als auch in einer Langversion verfügbar.
Beirat Pakt ÖGD legt zweiten Bericht vor
Der zweite Bericht des Beirates Pakt ÖGD (Beirat zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst) zum Thema „Empfehlungen für abgestimmte Kommunikationswege und -maßnahmen über Verwaltungsebenen hinweg in gesundheitlichen Krisen“ liegt vor. Dafür hat der Beirat Pakt ÖGD detailliert die erfolgten Risiko- und Krisenkommunikation sowie Informationsübermittlung in der Corona-Pandemie betrachtet und Vorschläge erarbeitet, um bei zukünftigen gesundheitlichen Notlagen schneller und besser abgestimmt in der Kommunikation agieren zu können.
Umfrage zur Impfstimmung bei Beschäftigten des Gesundheitswesens und öffentlichen Gesundheitswesens
Der Weltverband der Verbände des öffentlichen Gesundheitswesens (World Federation of Public Health Associations, WFPHA), eine Nichtregierungsorganisation, die in offiziellen Beziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht, startet ein Projekt, um zu analysieren, ob und wie sich die COVID-19-Pandemie auf die Stimmung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und im öffentlichen Gesundheitswesen gegenüber Impfungen ausgewirkt hat. Insbesondere möchte die WFPHA herausfinden, ob sich die Stimmung in Bezug auf COVID-19 und die saisonale Grippeimpfung geändert hat. Die WFPHA bittet alle Fachkräfte des Gesundheitswesens diese Umfrage auszufüllen und ihnen ihre Meinung mitzuteilen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Fachkräfte des öffentlichen Gesundheitswesens, Ärzt*innen, Krankenschwestern und Pflegern, Zahnärzt*innen, Apotheker*innen, Sozialarbeiter*innen und Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens, die in einem beliebigen Umfeld arbeiten, vom Krankenhaus bis zur Hochschule, im Gesundheitsministerium oder in den Gemeinden, usw. Zur Umfrage kommen Sie hier: https://www.surveymonkey.co.uk/r/Germany_vaccination_sentiment
Infomails der Cochrane Public Health Europe
Cochrane Public Health Europe informiert über aktuell publizierte Cochrane Public Health Reviews in Form von themenspezifischen Infomails - und dies zu acht verschiedenen Public Health Themen: Prävention, Ernährung, Bewegung, Soziales, Natürliche und bebaute Umwelt, Ökonomische Interventionen, Gesundheitssysteme, Gesetzgebung, COVID-19. Die wichtigsten Ergebnisse neuer Cochrane Public Health Reviews kommen zusammengefasst direkt in die Inbox aller interessierten Personen, immer dann wenn ein neuer Review publiziert wird. Hier können Sie sich zum themenspezifischen Infomail von Cochrane Public Health Europe anmelden.
Stellungnahme des Zukunftsforums Public Health zum geplanten „Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit“
In seiner neuen Stellungnahme gibt das Zukunftsforum Public Health - unter Beteiligung der DGPH - Empfehlungen für die Ausgestaltung des im Koalitionsvertrag geplanten „Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit“.
Autumn School "Gesunde und klimaresiliente Stadt(entwicklung)" vom 10. bis 14. Oktober 2022 in Hannover. DGPH ist Mitveranstalter und unterstützt mit drei Stipendien für studentische Mitglieder
Die Planung und Entwicklung gesunder und klimaresilienter Kommunen geschehen häufig noch wenig vernetzt oder partizipativ, ein interdisziplinärer Austausch fehlt an vielen Stellen. Dabei bringen unterschiedliche Fachrichtungen, Professionen und die Erfahrung kommunaler Akteur*innen und Bewohner*innen wichtige Aspekte und Perspektiven für die Planung und Umsetzung an Maßnahmen ein. Um einen interdisziplinären Austausch zum Thema gesunde und klimaresiliente Stadt(entwicklung) zu fördern, bietet die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS) gemeinsam mit der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL), dem Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) eine transdisziplinäre Autumn School an. Diese findet vom 10. - 14. Oktober 2022 in Hannover statt.
Das Ziel der Autumn School ist es, bei Studierenden und Young Professionals unterschiedlicher Fachdisziplinen (wie Gesundheit, Soziales, Stadt- und Raumplanung, Umweltplanung u. ä.) den Austausch und die Zusammenarbeit zu unterstützen. Die Teilnehmenden
sollen als Fachkräfte und Entscheider*innen „von morgen“ frühzeitig für die Zusammenhänge zwischen Klimakrise, Umwelt, Gesundheit und Stadt- und Raumentwicklung sensibilisiert und fortgebildet werden. Die Autumn School fördert eine Vernetzung von Vertreter*innen verschiedener Fachdisziplinen sowie die Zusammenführung der Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis in gemeinsamer Arbeit (transdisziplinäres Arbeiten).
Interessierte können sich bis zum 10. Juli 2022 um eine Teilnahme an der Autumn School bewerben. Die DGPH unterstützt die Autumn School mit drei Stipendien für studentische Mitglieder der DGPH, mit denen die Teilnahmegebühr von drei Bewerber*innen
übernommen wird.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Bekanntmachung - Richtlinie zur Förderung von Interventionsstudien für gesunde und nachhaltige Lebensbedingungen und Lebensweisen
Ziel der Fördermaßnahme ist es, eine bis dato in Deutschland noch nicht vorhandene Evidenz für wirksame Maßnahmen zu einer grundlegenden gesellschaftlichen Transformation in Richtung gesundheitsförderlicher sowie ökologisch nachhaltiger und sozial gerechter Lebensbedingungen und Lebensweisen zu generieren. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, gesellschaftlichen und umweltbedingten Gesundheitsschäden vorzubeugen und faire Lebensumwelten für ausreichende Bewegung und gesundheitsförderliche Ernährung zu schaffen. Die Fördermaßnahme soll praxisrelevante wissenschaftliche Erkenntnisse zu den folgenden Fragen des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen zur planetaren Gesundheit generieren: „Wie können unsere Gesellschaften so gestaltet werden, dass gesundheitsförderliche und nachhaltige Lebensbedingungen für alle möglich werden? Wie sehen die spezifischen Herausforderungen für vulnerable Gruppen aus?“ Die Ziele der Fördermaßnahme sind erreicht, wenn wissenschaftlich gesichertes Wissen zu folgenden Punkten vorliegt: (1) Welche Maßnahmen sind in welchem Ausmaß bei welchen Bevölkerungsgruppen geeignet, gesundheitsförderliche sowie ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Lebensbedingungen und Lebensweisen zu stärken? (2) Welche Aspekte müssen bei der Implementierung dieser Maßnahmen berücksichtigt werden?
Gefördert werden inter- und transdisziplinäre Verbundprojekte zur Konzeption, Entwicklung, wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation von lebensweltbezogenen, methodisch hochwertigen, prospektiven Interventionsstudien. Gefördert wird der forschungsbezogene Mehraufwand, der dadurch entsteht, dass die Intervention im Rahmen einer Studie durchgführt wird. Die praktische Durchführung und Finanzierung der Intervention ist nicht Gegenstand der Förderung. Die Studien sollen die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verbesserung gesundheitsförderlicher sowie ökologisch nachhaltiger und sozial gerechter Lebensbedingungen und Lebensweisen überprüfen. Hierzu sollen synergistisch wirkende Interventionen auf Verhaltens- und Verhältnisebene wissenschaftlich evaluiert werden.
WHO-Regionalbüro für Europa: Konzepte zur Bewegungsförderung in Zeiten von COVID-19: Ist Europa auf dem richtigen Weg?
Seit 2015 haben die Länder der Europäischen Union (EU) bei der Entwicklung von Konzepten zur Bewegungsförderung Fortschritte erzielt, doch während der COVID-19-Pandemie hat sich das Tempo dieser Fortschritte verlangsamt. Dies zeigt der neue Bericht der WHO „Faktenblätter zur Bewegungsförderung für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union in der Europäischen Region der WHO (2021)“, der sich auf Daten aus allen 27 Mitgliedstaaten der EU bezieht und einen Überblick über die in den Ländern umgesetzten Konzepte und Maßnahmen zugunsten der Gesundheitsförderung durch körperliche Betätigung enthält.
Beirat Pakt ÖGD legt ersten Bericht vor
Am 28. Oktober hat der Beirat Pakt ÖGD (Beirat zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst), unter Beteiligung der DGPH den ersten Bericht des Beirates an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn übergeben. Der Bericht zeigt auf, wie der Öffentliche Gesundheitsdienst in Deutschland (ÖGD) für kommende Pandemien und andere nationale gesundheitliche Notlagen besser vorbereitet werden kann.
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss veröffentlicht Liste der neuen Versorgungsforschungs-Projekte
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat eine Übersichtsliste der 52 neuen Projekte im Bereich Versorgungsforschung mit Details zum jeweiligen Forschungsinhalt und den Ansprechpartnern auf seiner Website veröffentlicht. Erstmals sind auch Projekte dabei, die medizinische Leitlinien entwickeln oder weiterentwickeln wollen. Im Bereich der Förderung medizinischer Leitlinien verteilen sich die geförderten Projekte auf die Themenfelder "Versorgung bei seltenen Krankheiten" (11), "Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und komplexem Behandlungsbedarf" (8) und "Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten, insbesondere zur Stärkung der sachgerechten Antibiotikatherapie und zur Eindämmung antimikrobieller Resistenzen" (4). Im Bereich der themenspezifischen und themenoffenen Förderung von Versorgungsforschung verteilen sich die geförderten Projekte wie folgt: "Versorgungsforschung zu Erkenntnissen im Umgang mit Pandemien" (2), "Patient Journey in der Versorgung" (7), "Sektorenübergreifende und ambulante PROMs/PREMs" (5), "Altersmedizin" (3), "Komplexitätsreduktion administrativer Aufgaben in der Versorgung" (1), "Prävention stärken" (5), "Nutzung und Vertrauenswürdigkeit von Künstliche Intelligenz-Anwendungen in der Versorgung" (2) und "Themenoffene Förderung" (4).
Datenangebote der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit Anknüpfungsmöglichkeiten zur Arbeitsepidemiologie und Occupational Health
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) verfügt über ein akkreditiertes Forschungsdatenzentrum. Das Angebot - Datenbestände aus der BAuA-Forschung - wird fortlaufend ausgebaut. Zurzeit handelt es sich um zwei Panelstudien, die Studie zur mentalen Gesundheit bei der Arbeit (S-MGA) und die BAuA-Arbeitszeitbefragung (AZB), sowie eine Job-Exposure-Matrix (JEM) auf Basis der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018. Für die Scientific Use Files der S-MGA und AZB ist ein Datennutzungsvertrag mit dem Forschungsdatenzentrum erforderlich. Die JEM steht als Public Use File zum Download bereit. Alle Angebote des FDZ-BAuA sind kostenfrei. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite
Stellungnahme zu WHO-Luftqualitätsleitlinien 2021
Medizinische, wissenschaftliche und Public Health Fachgesellschaften und Institutionen - darunter die DGPH - unterstützen in einer gemeinsamen Erklärung die neuen globalen Luftqualitätsleitlinien (Global Air Quality Guidelines – AQGs) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Leitlinien liefern eindeutige Beweise dafür, dass sich Luftschadstoffe auch unterhalb der bisherigen Richtwerte negativ auf die Gesundheit auswirken. Aus diesem Grund empfiehlt die WHO nun neue, abgesenkte Luftqualitätswerte
WHO-Regionalbüro für Europa: Neuer Leitfaden zur Unterstützung der maßgeblichen Akteure im Bereich Gesundheit und nachhaltige Entwicklung
Das WHO-Regionalbüro für Europa hat den Leitfaden E4As veröffentlicht, der darauf abzielt, unter den maßgeblichen Akteuren Engagement für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung zu fördern. E4As steht für „engage to assess, align, accelerate and account“ [dt. Zusammenarbeit zur Bewertung, Abstimmung, Beschleunigung und Rechenschaftslegung] – eine Zusammenstellung von Methoden, Diagnoseinstrumenten, Anleitungen, Prozessen und Mechanismen zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG).
Mit dem Leitfaden wurde dem Wunsch der Mitgliedstaaten nach einem Ressourcenpaket für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung entsprochen.
WHO-Regionalbüro für Europa: Neuer Bericht verweist auf Erfordernis einer Ausweitung von Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt gegen Kinder in der Europäischen Region
In der Europäischen Region der WHO sind 55 Millionen Kinder im Laufe ihres Lebens einer Form von Gewalt ausgesetzt. Gewalt gegen Kinder ist ein wichtiges Public Health Problem mit verheerenden Folgen für die Opfer und ihre Familien. Der „Sachstandsbericht der Europäischen Region über die Prävention von Gewalt gegen Kinder für das Jahr 2020“ untersucht den Fortschritt, den die Länder bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG) zur Beendigung von Gewalt gegen Kinder bis 2030 gemacht haben, basierend auf dem fachlichen Paket INSPIRE, das sieben Strategien für die Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder enthält. Die Grundlage des Berichts bildet eine detaillierte Erhebung, die unter jeweils von Regierungsseite ernannten nationalen Datenkoordinatoren aus 45 der 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region durchgeführt wurde. Damit deckte sie fast 90% der 900 Mio. Menschen in der Europäischen Region ab.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Bekanntmachung - Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „START-interaktiv: Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will das Ideen-/Innovationspotenzial von Start-ups im Bereich Spitzenforschung zu interaktiven Technologien für Gesundheit und Lebensqualität stärken und für Wirtschaft und Gesellschaft besser nutzbar machen. Dazu werden zwei Ansätze verfolgt. Zum einen sollen die Chancen für die Gründung von Start-ups durch gezielte Förderung geeigneter Forschungsteams bereits an Hochschulen und Forschungseinrichtungen verbessert werden (Modul 1). Zum anderen sollen bereits gegründete junge Start-ups bei risikoreicher vorwettbewerblicher Forschung und Entwicklung (FuE) passgenau gefördert werden (Modul 2). Mit der Fördermaßnahme sollen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in beiden Modulen unterstützt und gestärkt werden, die sich thematisch in den beiden Forschungsfeldern „Digital unterstützte Gesundheit und Pflege“ und „Lebenswerte Räume: smart, nachhaltig und innovativ“ des Forschungsprogramms „Miteinander durch Innovation: Forschungsprogramm Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“ bewegen.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe können beim vom BMBF beauftragten Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH jederzeit Projektskizzen in deutscher Sprache eingereicht werden. Bei Verbundprojekten sind die Projektskizzen in Abstimmung mit dem vorgesehenen Verbundkoordinator vorzulegen. Einreichungs-/Vorlagefrist für Projektskizzen der Module 1 und 2 sind jährlich jeweils der 15. Januar und der 15. Juli. In der zweiten Verfahrensstufe werden die Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Kampagne #GleichBeHandeln gestartet - Kampagnienbündnis fordert: Keine Übermittlungspflicht bei Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus im Gesundheitswesen
Am 6. Mai wurde - auch mit Unterstützung der DGPH - von einer breiten Koalition zivilgesellschaftlicher Organisationen die Kampagne #GleichBeHandeln gestartet. Hintergrund der Kampagne und der zugehörigen Petition ist, dass in Deutschland hunderttausende Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus leben, die de facto keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben. Denn nach § 87 Aufenthaltsgesetz ist das Sozialamt verpflichtet, Daten einer ohne gültigen Aufenthaltstitel in Deutschland lebenden Person an die Ausländerbehörde zu übermitteln, wenn die Person eine Kostenübernahme für medizinische Leistungen beantragt. Aus Angst vor einer potenziell existenzgefährdenden Abschiebung suchen Betroffene häufig erst in lebensbedrohlichen Situationen ärztliche Hilfe auf.
Anlässlich der anstehenden Bundestagswahl soll im Rahmen der Kampagne #GleichBeHandeln und der zugehörigen Petitionauf die fortgesetzte strukturell bedingte medizinische Unterversorgung von Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus hingewiesen und eine Änderung von § 87 erreicht werden. Zentral für die Kampagne steht das Anliegen, den Zugang zu Gesundheitsversorgung von migrationspolitischen Erwägungen zu trennen. Weitere Informationen zur Kampagne und Petition finden Sie auf www.gleichbehandeln.de.
Zukunftsforum Public Health: Eckpunkte einer Public-Health-Strategie für Deutschland vorgelegt
Das Zukunftsforum Public Health legt Eckpunkte für eine Public-Health-Strategie für Deutschland vor. Ziel ist die Entwicklung eines starken und handlungsfähigen Public-Health-Systems, das die Gesundheit aller in den Mittelpunkt stellt. Die Eckpunkte einer Public Health Strategie für Deutschland sind über vier Jahre in einem partizipativen Prozess erarbeitet worden. In Symposien, Workshops und Online-Konsultationen hat die Public-Health-Gemeinschaft die Leitlinien für eine Public-Health-Strategie diskutiert.
Die Ergebnisse liegen nun vor: Eine kurze Version der Eckpunkte, die sich an Entscheidungsträger:innen und die Öffentlichkeit wendet und eine lange Version, die sich an die Fachgemeinschaft richtet. Beide Papiere sind auf der Website des Zukunftsforums abrufbar: www.zukunftsforum-public-health.de/public-health-strategie
Gemeinsame Stellungnahme der DGPH und des EbM-Netzwerks zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit
Die Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V. (DGPH) und das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. (EbM-Netzwerk) haben eine gemeinsame Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit anlässlich der Anträge der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN „Kapazitäten für Schnelltests massiv ausbauen, Selbstanwendung erlauben und Public-Health-Screenings ermöglichen“ (Bundestags-Drucksache 19/25705) und der Fraktion der FDP „Anpassungen der Coronavirus-Teststrategie für das Jahr 2021“ (Bundestags-Drucksache 19/26189) veröffentlicht.
WHO-Regionalbüro für Europa: Bestandsaufnahme der Evidenz zum Thema Bewegungsverhalten und Schulerfolg
Regelmäßige Bewegung, mehr Schulsport und ein aktiver Unterricht schützen nicht nur die Gesundheit von Schulkindern, sondern verbessern auch ihre schulischen Leistungen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine umfassende Bestandsaufnahme des WHO-Regionalbüros für Europa zum Thema Bewegungsverhalten und schulische Leistungen, die Teil seiner Bemühungen ist, junge Menschen zu täglich mindestens 60 Minuten moderater bis intensiver körperlicher Betätigung zu veranlassen.
Joining forces for healthier populations - Dritte European Public Health Week vom 17. bis 21.05.2021
Die European Public Health Association (EUPHA) lädt dazu ein, gemeinsam mit ihr die dritte European Public Health Week zu feiern. Die European Public Health Week zielt darauf ab, sich für die öffentliche Gesundheit und eine integrativere Gesellschaft in ganz Europa einzusetzen, in Zusammenarbeit mit Schlüsselorganisationen auf europäischer Ebene für bestehende Botschaften zu fünf spezifischen Public Health Themen zu sensibilisieren und diese zu verstärken sowie Vertrauen und innovative Wege der Zusammenarbeit zwischen allen Fachpersonen zu schaffen, die auf lokaler, nationaler, regionaler und europäischer Ebene zur öffentlichen Gesundheit beitragen.
Die fünf Themen der diesjährigen European Public Health Week sind:
- Montag, 17.05.: Communicating science and health
- Dienstag, 18.05.: New challenges in mental health
- Mittwoch, 19.05.: Your local community
- Donnerstag, 20.05.: All for one health
- Freitag, 21.05.: Leaving no one behind
Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema Sozial- und Geisteswissenschaftliche Forschung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und des Alltags von Menschen mit seltenen Erkrankungen
Im Bereich der seltenen Erkrankungen sind dringend weitere Forschungsanstrengungen nötig, um bessere Kenntnisse zur Prävention, Diagnose und Behandlung zu erlangen. Das ERA-Net E-Rare hat seit 2006 zehn gemeinsame transnationale Bekanntmachungen für Projekte zur Erforschung seltener Erkrankungen erfolgreich durchgeführt. Diese Bemühungen werden nun im Rahmen des Europäischen Gemeinsamen Programms für seltene Erkrankungen (EJP RD) fortgesetzt, in dem bereits zwei weitere transnationale Fördermaßnahmen durchgeführt wurden. Das EJP RD wurde eingerichtet, um die Koordinierung der Forschungsbemühungen europäischer, assoziierter und nichteuropäischer Länder auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen und Umsetzung der Ziele des „International Rare Diseases Research Consortiums“ (IRDiRC) weiter zu unterstützen. Mit der vorliegenden Fördermaßnahme wird das Ziel verfolgt, zu Fortschritten in der Verbesserung der Gesundheitsversorgung und des Alltags von Menschen mit seltenen Erkrankungen beizutragen. Hierzu sollen transnationale Forschungsvorhaben im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften gefördert werden, die durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Disziplinen den Fortschritt in diesen Bereichen weiter beschleunigen. Dabei sollen sich ergänzende Expertisen und Ressourcen von einschlägig qualifizierten Arbeitsgruppen aus den teilnehmenden Ländern zusammengeführt werden.
Das Förderverfahren ist dreistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem EJPRD-Sekretariat bis spätestens 16. Februar 2021 zunächst Projektskizzen vorzulegen. In der zweiten Verfahrensstufe ist nach Aufforderung eine ausführliche Projektbeschreibung bis zum 15. Juni 2021 einzureichen. In der dritten Verfahrensstufe werden die Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen und ausführlichen Projektbeschreibungen aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Richtlinie zur Förderung von transnationalen Forschungsprojekten zum Einfluss der Zusammensetzung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Das Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, zu einer verbesserten Prävention von Nahrungsmittelunverträglichkeiten beizutragen, indem (I) durch neue Handlungsempfehlungen besser verträgliche Lebensmittel produziert und (II) Patientinnen und Patienten besser diagnostiziert und beraten werden. Dadurch kann das Gesundheitssystem entlastet und die Lebensqualität von Menschen mit Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen verbessert werden. Die vorliegende Bekanntmachung ist die sechste gemeinsame Förderaktivität im Rahmen des ERA-Netz Cofund „ERA-HDHL“. Sie verfolgt den Zuwendungszweck, exzellente transnationale und interdisziplinäre Forschungskonsortien zu fördern, die den Einfluss von Zusammensetzung und Verarbeitung von Lebensmitteln auf die Entwicklung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten untersuchen. Unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten fallen sowohl Allergien als auch nicht-immunologisch vermittelte Intoleranzen. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem gemeinsamen Sekretariat, das bei der französischen Förderorganisation French National Research Agency (ANR) angesiedelt ist, bis spätestens 8. April 2021 zunächst Projektskizzen in elektronischer Form vorzulegen. In der zweiten Verfahrensstufe werden die Verfasserinnen und Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen unter Angabe eines Termins aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag (Vorhabenbeschreibung und Formantrag) vorzulegen.
Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Richtlinie zur Förderung von transnationalen Forschungsprojekten zum Thema Standardisierte Erfassung, Monitoring und/oder Biomarker zur Untersuchung der Nahrungsaufnahme, der körperlichen Aktivität und der Gesundheit
Ein gesundheitsförderlicher Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichender körperlicher Aktivität ist entscheidend für den Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden. Ein ungesunder Lebensstil und der wachsende Anteil älterer Menschen in der Gesamtbevölkerung gehen mit einer steigenden Prävalenz chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, kardiovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen einher. Die gemeinsame europäische Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL, https://www.healthydietforhealthylife.eu/) wurde 2010 als freiwilliger und partnerschaftlicher Zusammenschluss von Mitgliedstaaten und assoziierten Staaten der Europäischen Union gegründet, um den genannten Herausforderungen zu begegnen.Das übergeordnete Ziel der JPI HDHL ist es, durch länderübergreifende Zusammenarbeit und Koordination von Forschungsaktivitäten den Zusammenhang von Ernährung, Lebensstil und Gesundheit besser zu verstehen. Dieses Wissen soll in Strategien, Produkte und Dienstleistungen umgesetzt und so den Bürgerinnen und Bürgern in Europa und darüber hinaus ein gesunder Lebensstil ermöglicht werden. Das Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, mit objektiven Messmethoden die Qualität der Ernährungs- und Lebensstilforschung zu erhöhen und langfristig bessere Empfehlungen und Richtlinien bezüglich Ernährung und körperlicher Aktivität geben zu können. Die vorliegende Bekanntmachung ist die fünfte gemeinsame Förderaktivität im Rahmen des ERA-Netz Cofund „HDHL-INTIMIC“ (HDHL-INtesTInal MICrobiomics). Sie verfolgt den Zuwendungszweck, exzellente transnationale Forschungskonsortien zu fördern, die verbesserte Methoden und Instrumente zur Erfassung und Bewertung von Ernährung und körperlicher Aktivität entwickeln.Das Förderverfahren ist dreistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem gemeinsamen Sekretariat, das bei der belgischen Förderorganisation ILVO angesiedelt ist, bis spätestens 31. März 2021 zunächst Projektskizzen in elektronischer Form vorzulegen. In der zweiten Verfahrensstufe ist nur nach Aufforderung von der/dem vorgesehenen Verbundkoordinatorin/Verbundkoordinator eine ausführliche Projektbeschreibung (full-proposal) auf elektronischem Wege bis zum 22. Juli 2021 einzureichen. In der dritten Verfahrensstufe werden die Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen und ausführlichen Projektbeschreibungen unter Angabe eines Termins aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „KMU-innovativ: Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“
Die Fördermaßnahme ist Teil der neuen Hightech-Strategie „Innovationen für Deutschland“ der Bundesregierung (www.hightech-strategie.de), des Zehn-Punkte-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für mehr Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) „Vorfahrt für den Mittelstand“ und des BMBF-Forschungsprogramms „Miteinander durch Innovation: Forschungsprogramm Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“. Mit der Fördermaßnahme sollen Forschungs- und Entwicklungs-Tätigkeiten von KMU unterstützt und gestärkt werden, die sich thematisch in den beiden Forschungsfeldern „Digital unterstützte Gesundheit und Pflege“ und „Lebenswerte Räume: smart, nachhaltig und innovativ“ des Forschungsprogramms „Miteinander durch Innovation: Forschungsprogramm Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“ bewegen. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe können beim beauftragten Projektträger des BMBF zu zwei jährlichen Stichtagen (15. April und 15. Oktober) Projektskizzen in deutscher Sprache eingereicht werden. Bei positiver Bewertung werden die Interessenten in einer zweiten Verfahrensstufe unter Angabe detaillierter Informationen, der formalen Kriterien und eines Termins schriftlich aufgefordert, als einzelnes KMU oder in Abstimmung mit dem vorgesehenen Verbundkoordinator einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland
Im Dezember 2020 hat das Robert Koch-Institut seinen ersten Frauengesundheitsbericht veröffentlicht. Der Bericht informiert umfassend zum Gesundheitszustand, zum Gesundheitsverhalten und zur Gesundheitsversorgung von Frauen in Deutschland. Berichtet wird über Frauen aller Altersgruppen, ein Kapitel widmet sich der Gesundheit von Mädchen. Mehrere Fokuskapitel greifen besondere Lebenslagen von Frauen auf.
WHO-Regionalbüro für Europa: Jahresrückblick 2020
2020 war ein beispielloses Jahr für das WHO-Regionalbüro für Europa. COVID-19 dominierte die Arbeit der WHO in der ganzen Welt, auch in der Europäischen Region. Zudem wurde auf der 70. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa das Europäische Arbeitsprogramm 2020-2025 von den Mitgliedstaaten einvernehmlich angenommen. Auf ihrer Homepage blickt die WHO zurück auf einige der wichtigsten Momente der vergangenen 12 Monate.
DZK Tuberkulosepreis 2021
Das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK e.V.) schreibt den mit 2.500 Euro dotierten Preis für die beste wissenschaftliche oder mediale Arbeit aus dem Themengebiet der Tuberkulose aus. Eingereicht werden können wissenschaftliche Fachpublikationen; journalistische Beiträge aus Presse, TV, Film, Hörfunk oder Onlinemedien sowie Projekte oder künstlerische Arbeiten in deutscher Sprache oder in einer anderen Sprache mit Relevanz für den deutschen Sprachraum. Berücksichtigt werden Arbeiten aus den Jahren 2019 und 2020, die bereits veröffentlicht oder zur Veröffentlichung eingereicht sind. Ausgezeichnet werden Veröffentlichungen, die wesentlich zum Verständnis der Entstehung oder Bekämpfung der Tuberkulose beitragen. Die Beiträge sollen sich durch eine aktuelle Thematik sowie sachliche Richtigkeit zum Krankheitsbild der Tuberkulose auszeichnen.
Die Verleihung des Preises findet am 15. März 2021 im Rahmen der Tagung TB AKTUELL im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin statt. Bewerber und Bewerberinnen werden gebeten, ihre Arbeiten bis zum 31. Dezember 2020 digital oder postalisch in 4-facher Ausfertigung beim DZK einzureichen.
WHO-Regionalbüro für Europa: Neues Faktenblatt „Alkoholkonsum und Krebserkrankungen in der Europäischen Region der WHO: Ein Aufruf zu besserer Prävention“
Das vom Europäischen Büro der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten ausgearbeitete neue Faktenblatt hebt die Kausalzusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und einer Reihe von Krebsformen hervor. Darüber hinaus verdeutlicht es, dass durch Alkoholkonsum bedingte Krebsformen und die damit verbundene Zahl der Todesfälle durch die Umsetzung kostenwirksamer Handlungskonzepte, wie die Anhebung von Steuern auf alkoholische Getränke und die Beschränkung der Vermarktung und Verfügbarkeit von Alkohol, verringert werden können.
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss veröffentlicht geförderte Versorgungsforschungsprojekte
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat eine Übersicht der neuen Versorgungsforschungsprojekte auf seiner Website veröffentlicht. Insgesamt finanziert der Innovationsausschuss 33 von 186 Projektanträgen, die auf die Förderbekanntmachung vom Dezember 2019 eingegangen waren. Aus den Anträgen auf die themenoffene Förderbekanntmachung werden 9 Projekte gefördert. Die 24 geförderten themenspezifischen Projekte verteilen sich auf die Themenfelder "Weiterentwicklung der Versorgung in wesentlichen nicht-ärztlichen Versorgungssettings" (6), "Möglichkeiten der Qualitätssicherung digitaler Versorgungsangebote" (1), "Veränderungen der Versorgungspraxis infolge digitaler Angebote" (5), "Perspektiven und Potenziale des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) in der Versorgung" (6) und "Versorgungsforschung zu Leitlinien" (6).
Memorandum „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“
Das Dokument Memorandum „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“ der BZgA ist eine Aktivität der BZgA im Rahmen des Zukunftsforums Public Health. Prävention und Gesundheitsförderung sind gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als zwei von zehn Kernfunktionen von Public Health definiert. Das Memorandum erarbeitet Kriterien und Operationalisierungen von evidenzbasierter Prävention und Gesundheitsförderung und möchte einen Standard für das Verständnis und die Umsetzung von Evidenzbasierung in der Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland setzen. Die vorgeschlagenen Kriterien und Operationalisierungen sollen das Handeln im Feld der Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland insgesamt aber insbesondere auch im Rahmen des Zukunftsforum Public Health befruchten. Eine Vorversion des Memorandums „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“ wurde im Januar 2020 im Rahmen von Arbeitsgruppen im letzten Zukunftsforum Public Health von den Teilnehmenden diskutiert. Diese Inputs und Rückmeldungen sind - wo angemessen - in das Dokument eingeflossen. Zudem sind auch Inputs aus der Steuerungsgruppe des Zukunftsforums Public Health berücksichtigt worden. Im Rahmen der geplanten Online-Veranstaltungen des Zukunftsforums Public Health im Jahr 2021 sollen Fragen der Umsetzung und Konsequenzen für die Praxis der Prävention und Gesundheitsförderung auf unterschiedlichen Ebenen mit interessierten Fachleuten diskutiert werden.
Gemeinsames Positionspapier der DGEpi, DGSMP, DGPH und GMDS: Empfehlungen für eine wirksame, verträgliche und nachhaltige Strategie der Pandemiekontrolle im kommenden Winter und darüber hinaus
Das gemeinsame Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) wurde von Autorinnen und Autoren entwickelt, die sich, basierend auf einem epidemiologisch-methodischen Hintergrund, im Austausch mit Praxis, Politik und anderen Wissenschaftsbereichen mit der Frage der Pandemiekontrolle beschäftigt haben. Die Empfehlungen geben die Einsichten aus dieser Tätigkeit wieder und stützen sich – soweit möglich – auf Beobachtungstudien, systematische Literatursynthesen und Erkenntnisse aus Modellierungsstudien.
UN75: The Future We Want, The UN We Need
Inmitten der COVID-19-Pandemie enthüllt eine weltweite Konsultation der Vereinten Nationen einen nachdrücklichen Aufruf zum Handeln gegen Ungleichheiten und Klimawandel sowie zu mehr Solidarität.
Im Januar 2020 starteten die Vereinten Nationen eine globale Konsultation anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens. In dieser fragte sie die Öffentlichkeit nach Hoffnungen und Ängsten für die Zukunft. Bis zum 21. September hatten über eine Mio. Menschen aus allen Ländern und allen Gesellschaftsschichten teilgenommen. Ihre Antworten geben einzigartige Einblicke in das, was sich die Öffentlichkeit für die Welt in dieser schwierigen Zeit wünscht. Die am häufigsten genannten Prioritäten sind: (1) die Verbesserung des Zugangs zur Grundversorgung: Gesundheitsversorgung, Trinkwasser und Kanalisation, Bildung; sowie (2) mehr internationale Solidarität und eine verstärkte Unterstützung der von der COVID-19-Pandemie am stärksten betroffenen Orte. Dies umfasst die Bekämpfung von Armut und Ungleichheiten sowie die Förderung von Beschäftigung.
WHO-Regionalbüro für Europa: Minister billigen 5-Jahresplan, um die Gesundheit in Europa wieder auf Kurs zu bringen
Am 15.09.2020 stimmten Gesundheitsminister und führende Vertreter aus dem öffentlichen Gesundheitswesen der 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO einer neuen auf fünf Jahre angelegten Zukunftsvision, dem Europäischen Arbeitsprogramm (EPW) 2020–2025, zu, in dem erläutert wird, wie WHO/Europa und seine Mitgliedstaaten sich gemeinsam darum bemühen wollen, die Erwartungen der Bürger in Bezug auf Gesundheit zu erfüllen.Im Rahmen des EPW werden die europäischen Mitgliedstaaten drei zentrale Prioritäten umsetzen: (i) Garantie des Rechts auf einen allgemeinen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung, ohne finanzielle Härten befürchten zu müssen; (ii) Schutz vor gesundheitlichen Notlagen; und (iii) Aufbau gesunder Gemeinschaften, in denen Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und geeignete staatliche Handlungskonzepte ein besseres Leben in einer Ökonomie des Wohlergehens ermöglichen. Diese zentralen Prioritäten sind in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung verankert und an der globalen Zukunftsvision des Allgemeinen Arbeitsprogramms der WHO 2019–2023 ausgerichtet.
WHO: Tabakkonsum und Passivrauchen mit 20% aller Todesfälle durch Herzerkrankungen verbunden
Wie aus einemneuen Bericht der WHO, der World Heart Federation und der University of Newcastle Australia hervorgeht, sterben jedes Jahr 1,9 Millionen Menschen an Tabak-induzierten Herzerkrankungen. Dies entspricht einem Fünftel aller Todesfälle aufgrund von Herzerkrankungen. Bereits wenige Zigaretten am Tag, gelegentliches Rauchen oder die Exposition gegenüber Passivrauchen erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen. Wenn Tabakkonsumenten jedoch sofort Maßnahmen ergreifen und mit dem Rauchen aufhören, sinkt ihr Risiko für Herzerkrankungen nach einem Jahr Nichtrauchen um 50%. Darüber hinaus geht aus dem Bericht hervor, dass rauchloser Tabak jedes Jahr für etwa 200.000 Todesfälle durch koronare Herzerkrankungen verantwortlich ist. E-Zigaretten erhöhen zudem den Blutdruck, was mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.
Strategie der Bundesregierung zu Globaler Gesundheit vorgestellt
Das Recht eines jeden Menschen auf das individuell erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit ist ein zentrales Menschenrecht. Gesundheit ist eines der höchsten Güter aller Menschen und wesentliche Voraussetzung für individuelle, soziale, wirtschaftliche und politische Entwicklung und Stabilität. Das Thema globale Gesundheit hat sowohl in Deutschland als auch international in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Globale Gesundheit und ihre Sicherung sind Teil der globalen Ordnung. Die COVID-19-Pandemie hat die vielen Wirkungen erneut verdeutlicht, die mit einer globalen Gesundheitskrise verbunden sind. Die gesundheitlichen und daraus folgenden humanitären und sozioökonomischen Folgen betreffen alle Lebensbereiche. Diese Broschüre fasst das politische Engagement der Bundesregierung in der globalen Gesundheit zusammen.
Bei der Entwicklung der Strategie wurde auch die Perspektive der Zivilbevölkerung abgefragt. Die DGPH hat im Rahmen des Verfahrens für den Bereich der Wissenschaft eine Stellungnahme koordiniert.
Gemeinsame Stellungnahme der DGPH, DGEpi und DGSMP zur öffentlichen Anhörung „COVID-19 RVO“
Die Deutsche Gesellschaft für Public Health (DGPH), die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) haben eine gemeinsame Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung „COVID-19 RVO“ anlässlich von
1. Antrag „Epidemische Lage von nationaler Tragweite beenden – Bevölkerung weiter schützen, Parlamentsrechte wahren“ (Drucksache 19/20046 vom 10.06.2020)
2. Entwurf eines Gesetzes zur Weitergeltung von Rechtsverordnungen und Anordnungen aus der epidemischen Lage von nationaler Tragweite angesichts der COVID-19-Pandemie
(COVID-19-Rechtsverordnungsweitergeltungsgesetz, Drucksache 19/20042 vom 16.06.2020)
veröffentlicht.
Gemeinsame Stellungnahme der DGPH, DGEpi und DGSMP zur öffentlichen Anhörung „COVID‐19 RVO“
Die Deutsche Gesellschaft für Public Health (DGPH), die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) haben eine gemeinsame Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung „COVID‐19 RVO“ anlässlich des Antrags der Bundestagsfraktion Bündnis90/Grüne vom 30.6.2020 (Bundestags‐Drucksache 19/20565) „Pandemierat jetzt gründen – Mit breiterer wissenschaftlicher Perspektive besser durch die Corona‐Krise“ veröffentlicht.
WHO-Regionalbüro für Europa: Bericht über Gewalt und Verletzungen enthüllt traurige Statistik über vermeidbare Todesfälle
Aus einem neuen Bericht der WHO mit dem Titel „Gewalt und Verletzungen in der Europäischen Region: Häufigkeit, Prävention und Handlungsprioritäten“ geht hervor, dass Gewalt und Verletzungen in allen Ländern der Europäischen Region der WHO unabhängig von ihrem ökonomischen Status zu den führenden Todesursachen gehören. In der Region zeigen sich Ungleichheiten in Bezug auf verletzungsbedingte Todesfälle zuungunsten von Männern und Ländern mit mittlerem Einkommen: Die Sterblichkeitsrate ist bei Männern 2,4-mal höher als bei Frauen und in Ländern mit mittlerem Einkommen 1,5-mal höher als in Ländern mit hohem Einkommen. Betrachtet man alle Altersgruppen zusammen, so ist seit dem Jahr 2000 eine Konvergenz der Sterblichkeit zwischen Ländern mit mittlerem und hohem Einkommen zu verzeichnen. Allerdings hat sich die Kluft bei Kindern unter 15 Jahren vergrößert. Public Health Interventionen sind erforderlich, um soziale Ungleichheiten in Bezug auf Verletzungen in der Europäischen Region zu verringern.
Zukunftsforum Public Health: Stellungnahme zum Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst
Mitglieder der Steuerungsgruppe des Zukunftsforums Public Health haben Empfehlungen für die Umsetzung und Ausgestaltung des von der Bundesregierung angekündigten Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst erarbeitet.
Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): Richtlinie zur Förderung von Nachwuchsgruppen in der Infektionsforschung
Trotz bedeutender Verbesserungen in Hygiene, Prävention und Behandlung stellen Infektionskrankheiten in Deutschland und weltweit immer noch eine große Herausforderung dar. Um Erkenntnisse zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten zu generieren und Innovationen für die klinische Praxis zu entwickeln, muss die wissenschaftliche Basis in Deutschland in der Infektionsforschung gestärkt werden. Zu diesem Ziel wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Karriereweg qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in der klinischen und anwendungsorientierten Infektionsforschung gezielt fördern. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens 16. November 2020 zunächst Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen.
WHO-Regionalbüro für Europa: Statusbericht zur Verkehrssicherheit in Europa
Der Bericht "European regional status report on road safety 2019" zeigt, dass in der Europäischen Region der WHO täglich über 221 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kommen. Weitere Tausende werden verletzt, mit langanhaltenden Folgen.
WHO-Regionalbüro für Europa: Bericht über das Gesundheitsverhalten von 11–15-Jährigen in der Europäischen Region offenbart, dass immer mehr Jugendliche über psychische Probleme berichten
Der im Mai vom WHO-Regionalbüro für Europa veröffentlichte neue Bericht über die Studie zum Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter (HBSC), der sich mit den gesundheitlichen und sozialen Verhaltensweisen von Schulkindern im Alter von 11, 13 und 15 Jahren aus 45 Ländern befasst, deutet auf eine Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens von Jugendlichen in vielen Ländern im Zeitraum zwischen 2014 und 2018 hin. Der Bericht mit dem Titel „Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen im Fokus“ zeigt, dass das psychische Wohlbefinden von Kindern sich verschlechtert, wenn sie älter werden. Dabei weisen Mädchen im Vergleich zu Jungen ein besonders großes Risiko auf, im Hinblick auf ihr psychisches Wohlbefinden schlecht abzuschneiden. Jeder vierte Jugendliche gibt an, mindestens einmal pro Woche mit Nervosität, Reizbarkeit oder Einschlafstörungen zu kämpfen zu haben.
Stellungnahme des Zukunftsforums Public Health zur COVID-19-Pandemie: "Pandemiebewältigung und nachhaltige Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung"
Die Corona-Krise zeigt eindrucksvoll, dass gesundheitliche Herausforderungen alle gesellschaftlichen Bereiche betreffen. Daher sind sie nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu bewältigen. Bessere Gesundheit für mehr Menschen ist nur dann zu erreichen, wenn Gesundheit als politisches Ziel kontinuierlich in allen Politikbereichen verankert ist. Mitglieder der Steuerungsgruppe des Zukunftsforums haben in einer Stellungnahme Empfehlungen für die Bewältigung der mittel- und langfristigen Pandemiefolgen veröffentlicht.
Stellungnahme der European Public Health Association (EUPHA) zur Bekämpfung von COVID-19: Bedeutung des Wissensaustauschs zur Schaffung einer umfassenden und öffentlich zugänglichen Evidenzbasis
Der COVID-19 Ausbruch betrifft jeden Menschen weltweit, und politische Entscheidungsträger*innen, Wissenschaftler*innen sowie Praktiker*innen betreten Neuland, wenn sie versuchen, Aufschlüsse über diesen neuen Virus zu gewinnen. Gerade in Zeiten großer Unsicherheit ist es von entscheidender Bedeutung, auf aktuellen und genauen Informationen aufzubauen. Vor diesem Hintergrund hat die EUPHA eine Stellungnahme zur Bedeutung des Austauschs von Daten, Forschungsergebnissen und Erfahrungen zum Aufbau eines gemeinsamen, wachsenden Wissensbestands veröffentlicht.
Neues Coronavirus (SARS-CoV-2)
Aufgrund der exponentiellen Zunahme neuer COVID-19-Fälle und der damit in Verbindung stehenden Bedrohung besonders gefährdeter Personengruppen aber auch der gesundheitlichen Versorgung insgesamt werden von Bundes- und Landesregierungen umfassende Regelungen getroffen bzw. Beschränkungen wie die Schließungen von Bildungseinrichtungen vorgenommen. Ziel ist es, die Verbreitung von „SARS-CoV-2“ zu verlangsamen.
Wir sind uns sicher, dass die meisten von uns die nachfolgende Aufgabe wahrnehmen. Wir möchten Sie an dieser Stelle trotzdem noch einmal bewusst auf unsere Rolle und unser Potenzial aufmerksam machen. Wir DGPH-Mitglieder können aufgrund unserer Expertise als besonders kompetente und akzeptierte Multiplikatoren wirken. Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten zur Aufklärung und Beratung und unterstützen Sie dort, wo Sie können – im Kleinen (ihre private Lebenswelt) wie im Großen (ihre Institutionen usw.)!
Informationen
Das Infektions- und Krankheitsgeschehen um das Coronavirus „SARS-CoV-2“ ist in hohem Maße relevant für die gesundheitliche Lage in Deutschland und der Welt. Nachfolgend finden Sie eine Liste mit Links zu Webseiten mit unserer Einschätzung nach wichtigen und zuverlässigen Informationen zum neuartigen Coronavirus. Die Seiten stellen erste Anlaufstellen mit wesentlichen Informationen zur aktuellen Lage der COVID-19 Pandemie in Deutschland und weltweit dar.
Informationen über ihre Region erhalten sie vom zuständigen Gesundheitsamt sowie auf den Webseiten der jeweiligen Landesregierungen. Ihr zuständiges Gesundheitsamt können Sie unter diesem Link ermitteln: https://tools.rki.de/PLZTool/.Wir pflegen und aktualisieren die Linksammlung regelmäßig.
Dennoch möchten wir darauf hinweisen, dass tagesaktuelle Informationen und Entwicklung möglicherweise nicht zeitnah abgebildet werden können. Aktuelle Information erhalten Sie über die entsprechenden Behörden und die seriösen Medien. Bitte beachten Sie ebenfalls, dass Falschmeldungen über die aktuellen Entwicklungen kursieren können (Hinweis dazu im Ärzteblatt). Vertrauen Sie bitte nur Informationen aus offiziellen Quellen und seriösen Medien.
Linksammlung zum Coronavirus (COVID-19)
Robert Koch-Institut (RKI)
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
Robert Koch-Institut COVID-19-Dashboard
https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html
Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
https://www.bundesgesundheitsministerium.de
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)
Allgemein: https://www.ecdc.europa.eu/en/coronavirus
Für China: https://www.ecdc.europa.eu/en/novel-coronavirus-china
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019
Johns Hopkins University – Coronavirus Resource Center
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
Fachartikel zu COVID-19
The Lancet: https://www.thelancet.com/coronavirus
Verlag Elsevier: https://www.elsevier.com/connect/coronavirus-information-center
The New England Journal of Medicine: https://www.nejm.org/coronavirus
Preprint Archiv: https://www.medrxiv.org/search/corona+OR+covid+OR+SARS-CoV
UpToDate Artikel:https://www.uptodate.com/contents/coronavirus-disease-2019-covid-19
Imperial College London:https://www.imperial.ac.uk/mrc-global-infectious-disease-analysis/news--wuhan-coronavirus/
MEDBOX Rapid Repsonse Toolbox
https://www.medbox.org/toolbox/114M2DGK
MEDBOX COVID-19 Toolbox
www.covid19box.org
London School of Hygiene & Tropical Medicine
Kostenfreier Onlinekurs zu COVID-19 (Beginnt am 23.03):https://www.lshtm.ac.uk/study/courses/short-courses/free-online-courses/coronavirus
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi)
https://www.dgepi.de/de/aktuelles/article/stellungnahme-der-deutschen-gesellschaft-fuer-epidemiologie-dgepi-zur-verbreitung-des-neuen-coronavirus-sars-cov-2/108
Stellungnahme Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. (EbM Netzwerk)
https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/covid-19
Podcast der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen
https://oegd.gmp-podcast.de
"Marmot Review 10 Years On" erschienen
Am 25. Februar 2020, 10 Jahre nach Publikation des sogenannten Marmot-Reviews "Fair society–healthy lives", ist "Health Equity in England: The Marmot Review 10 Years On" erschienen, das zeigt, wie sich gesundheitliche Ungleichheiten in England seither entwickelt haben.
WHO-UNICEF-Lancet-Kommission: neuer Bericht „Eine Zukunft für die Kinder dieser Welt?" erschienen
Ein wegweisender Bericht einer von WHO, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und The Lancet einberufenen Kommission betrachtet alle Faktoren, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinflussen. Aus dieser Perspektive geht er im Detail auf die zentralen aufkommenden Gefahren für die Gesundheit von Kindern ein, regt neue Lösungen an und fordert sofortige Maßnahmen zur Erzielung messbarer Ergebnisse. Der Bericht ist das Ergebnis von mehr als zwei Jahren Arbeit von 40 Expertinnen und Experten für Kindergesundheit aus aller Welt.